Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfall-Risiko bei Diabetes-Patienten

Neue Studiendaten deuten auf einen Zusammenhang von Diabetes und asymptomatischem Vorhofflimmern

Jena 10. November 2021: Ein Forscherteam der Universität Bern hat 2.411 Patienten der Swiss-AF-Kohorte nach ihrer Lebensqualität, ihren Symptomen und Begleiterkrankungen befragt: 17,4 Prozent der Befragten waren neben Vorhofflimmern auch an Diabetes erkrankt. Insbesondere asymptomatisches Vorhofflimmern, so die ersten Ergebnisse der Studie, scheint bei Diabetes-Patienten überproportional häufig aufzutreten.¹ Mit Vorhofflimmer-Screenings kommen Diabetiker und Diabetikerinnen früher und systematischer in die ärztliche Versorgung und können damit ihr Schlaganfall-Risiko senken.

Ärzte unterscheiden Vorhofflimmern nach Dauer und Wahrnehmung der Flimmerepisoden. Viele Betroffene haben Beschwerden wie Herzrasen oder einen spürbar unregelmäßigen Herzschlag. Noch mehr Betroffene merken wenig bis gar nichts von ihrer Erkrankung und sehr häufig tritt Vorhofflimmern so sporadisch auf, dass es in den Routine-Untersuchungen nicht abgebildet werden kann. Mit Vorhofflimmern erhöht sich das Schlaganfall-Risiko um das Fünffache, doch einmal entdeckt, kann eine Therapie mit Gerinnungshemmern das Risiko minimieren.

Vorhofflimmer-Screening mit ärztlicher Begleitung

Diabetes-Patienten, die ihre Blutzuckerwerte an eine App übertragen, wissen wie diese digitalen Helfer den Alltag mit der Krankheit erleichtern. Viele Gesundheitswerte lassen sich heute schon selbst überwachen, mittels einer App auf dem Smartphone. Diese Vorteile können Diabetes-Patienten auch in Bezug auf den Risikofaktor Vorhofflimmern nutzen. Das Vorsorgeprogramm RhythmusLeben, das kostenfrei von Krankenversicherungen angeboten wird, bietet Diabetes-Patienten ab einem Alter von 55 Jahren die Möglichkeit, ihren Herzrhythmus mit der App Preventicus Heartbeats regelmäßig zu messen, um Anzeichen von Vorhofflimmern frühzeitig zu entdecken.

„RhythmusLeben ist viel mehr als eine App,“ betont Dr. Thomas Hübner, Gründer und Geschäftsführer von Preventicus und ergänzt: „Wir haben die App in ein Programm eingebettet, das selbständige Vorsorge mit einem schnellen Zugang in die fachärztliche Versorgung verbindet.“ Das Programm verfügt über ein Netzwerk von Kardiologen, die innerhalb von zwei Wochen Termine an die Teilnehmer vergeben, deren Messergebnisse eine Verdachtsdiagnose auf Vorhofflimmern nahelegen. Die Kardiologen führen ein 14-tägiges EKG durch, das Vorhofflimmern sicher diagnostizieren kann und geben im Anschluss eine Therapieempfehlung.

Das Programm wurde in einer unabhängigen Studie am Klinikum der LMU München untersucht, die gezeigt hat, dass das digitale Screening die Erkennungs- und Behandlungsrate von Vorhofflimmern im Vergleich zur konventionellen Versorgung mehr als verdoppelt.² Bundesweit wird RhythmusLeben von 10 Krankenkassen kostenfrei angeboten.

 

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¹ https://doi.org/10.1161/JAHA.121.021800

² https://www.nature.com/articles/s41591-022-01979-w#Abs1

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Dagmar Elsholz

Preventicus GmbH

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Über Preventicus:

Das Jenaer Unternehmen Preventicus entwickelt digitale Anwendungen und telemedizinische Infrastrukturen zur Prävention und zum Management von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Als Leitmotiv steht die Prämisse, dass digitale Technologien zur Entdeckung von Vorerkrankungen und Risikofaktoren nur hilfreich sein können, wenn sie in strukturierte Versorgungswege eingebettet sind, die Patienten schnell in die Therapie bringen.